Was erwartet einen, wenn man ins Schwabenländle reist? Man findet es heraus, wenn man einfach mal dorthin fährt.
Gruß aus der Küche: Was stets als freundlicher Auftakt und Willkommensgruß zu interpretieren ist, war am Freitag eher ein Gruß aus der Waschküche. Treffen mit Nobbi an der Raststätte Siegerland, eigentlich für 10:30 Uhr geplant, aber diesmal will ich pünklich sein, also Abfahrt morgens um 9:00 Uhr – gleichmäßiger bergischer Sprühregen! Wunderbar – aber nur, wenn man eine Möhre im Garten ist. Um 9:45Uhr tropft beim Tanken schon das Wasser aus den Handschuhen. Super! Noch 45 min warten. Irrtum! Wer steht da schon an der Säule? Nobbi! Klasse! Heißer Kakao erweist sich als lebensrettend. Und….mein neuer Helm! Wenn irgendetwas meine Laune heben kann, dann Musik. Hat man keine RT, hilft nur eines – Hausmusik. Sprich, Karla gröhlt in den Helm, was das Zeug hält. Angesichts des Wetters eigentlich nur 2 Lieder in Endlosschleife – „You’ll never walk alone“ und „Yellow submarine“. Und nix beschlägt, genial! Und ich bin wieder bester Laune! Ankunft gegen 18:00 Uhr. Leckeres Lederbier, richtig gut gezapft. Und der erste gute Eindruck, den Hotel Meinl zunächst vermittelt, setzt sich fort. Die liebevolle Ausstattung der Zimmer, von der Kleiderbürste über das Mineralwasser (nicht selbstverständlich in Hotels) bis hin zur Fliegenklatsche, alles ist da! Nach dem Duschen–mittlerweile ist alles eingetrudelt (Hermännchen mit Nachwehen vom Oktoberfest ist mit dem Auto angereist, Klasse!)- geht’s zum Essen. Enthusiastische Äußerungen sind dem Schwaben ja zuwider. Ein von Maze vorher bereits geäußertes „Nicht schlecht” ist an sich schon höchstes Lob. Es zeichnet sich im Verlauf des Abends ab, dass auch dieses Hotel vom Forum leergesoffen wird. Es wird kein im Verlauf des Abends kein dunkles Kellerbier mehr da sein. Gottseidank ist die Grappa-Auswahl ausreichend.
Hauptgang: Ein Hauptgang soll primär sättigen, bei einem Genießer liegt der Anspruch in der Befriedigung all seiner (Gourmet)-Sinne. Und das wurde es! Sonne, nach anfänglichem Nebel dann blauer Himmel, nicht zu heiß, nicht zu kalt, leere Straßen, keine Rennleitung, weite Kurven, enge Kurven, Wald, freies Feld - eine absolut ausgewogene und harmonische Mischung, sowohl was die Route betrifft als auch die Gruppe an sich. Albrecht führt uns souverän und flott über die (glaube ich zumindest) westliche Alb. Durch Dörfer, in denen ich nicht tot über dem Zaun hängen möchte und die Namen tragen, die eher an Geräusche nach einem üppigen Essen klingen: Upflamör (ich hoffe, es kommt noch ein Foto!). Dass die Dörfer so heißen, mag auch daran liegen, dass man gutes Essen zu schätzen weiss. Restaurant Rose in ?? war so eines. Der Schwabe hat Zeit, ist das Ergebnis dann auch des Wartens wert, ist es mehr als verzeihlich. Schwaben sind auch nicht gerade das, was man gesprächig nennt. Er ist ein Meister der knappen Quintessenz und komprimiert ganze Sätze in ein oder zwei Wörter:“Jo” oder “Noi”. Ein von Maze geäußertes „Ich mach‘ die gelbe Weste“ (hört, hört) wurde dann auch nicht weiter diskutiert.
Es zeigt sich dann auch in Ulm, dass die STVO in den Bundesländern unterschiedlich ausgelegt wird. Während in Bayern eine rote Ampel heißt„ Halten Sie vor der Lichtzeichenanlage“, heißt es in Baden-Württemberg und NRW: „ Räumen Sie so schnell wie möglich die Kreuzung und alle zuführenden Straßen“. Und so kam es, dass Werner vor der Ampel hielt, während rechts und links an ihm noch 2 Mopeds vorbeisausten. Aber er wäre kein echter Bayer, würde er das widerspruchlos hinnehmen. Also Gas geben und hinterher. Na also, geht doch! Abends dann Verabschiedung der nichtmitessenden Fahrer Frank(Sam) mit Vater Eckhardt und Walter und Begrüßung der nichtfahrenden Mitesser: Hohe und Hanni, Michel und Christel, Marc und Katrin. Und weiter ging es dann mit dem Genießen: gute Gespräche und gutes Essen. Trinken?? Ja, auch, der harte Kern sogar bis 3.30Uhr, bis die geduldige Barkeeperin uns freundlich, aber bestimmt empfahl, doch schlafen zu gehen.
Dessert: Es soll der krönende Abschluss eines jeden Essens sein, manche meinen, es solle geschmacklich die Komponenten des Einstiegs aufgreifen. Hat es auch! Womit die Fahrt begonnen hat, hat sie auch abgeschlossen – Regen! Mit Nobbi noch mal 4 Stunden Landstraße über die Ostalb, anfänglich sogar noch mit guten Wetter, dann nach einem Aufwärmkakao über das Seligenstädter Dreieck mit Dauerregen bei frischen 7 Grad bis nach Hause! Hölle, Hölle, da ist selbst mir das Singen im Hals stecken geblieben.
Schön war es! Die Komposition war perfekt, vielen Dank an Maze fürs Organisieren, an Albrecht fürs Guiden und an alle Mitfahrer für eine harmonisch-perfekte Fahrt und Nichtfahrer für euren Besuch, fand ich echt Klasse. Karla
Bemerkenswert find ich, dass das neue Mopped mit keiner Silbe erwähnt wird - das bedeutet, dass du die richtige Wahl getroffen hast Wenn nichts auffällt, dann passt wohl alles - find ich super
Ja, mein Moped! Ist mir schon so was von vertraut, dass ich das ganz vergessen hatte zu erwähnen. War die absolut richtige Wahl, auch mit ohne Radio und auch wenn mir Regen und Wind nur so entgegenpfiffen. Karla
Zitat von KarlaJa, mein Moped! Ist mir schon so was von vertraut, dass ich das ganz vergessen hatte zu erwähnen. War die absolut richtige Wahl, auch mit ohne Radio und auch wenn mir Regen und Wind nur so entgegenpfiffen. Karla
Stimmt, das Moped passt sehr gut und unterstützt die Karla enorm. Verglichen mit der Karla am Gardasee ist das neue Gespann unvergleichlich besser, sicherer und schneller. Um in der diesjährigen Alb-Truppe nicht als langsam aufzufallen, da gehört schon was dazu. Großes Lob Karla
Jetzt ist der nasskalte Hintern wieder da und ich sitze mit Wolljacke vorm Schlepptopp Prima geschrieben, Karla, genauso war es. Allerdings steht gebranntes Obst jetzt erst einmal auf dem Index. Und wer glaubt, dass es im Restaurant "Zur goldenen Möwe" keinen leckeren Schokkuchen gibt, sollte es einmal ausprobieren.