Da unser Funkenmariechen nicht in der Lage ist ein Bericht zu schreiben, mache ich das heute bei dem bescheidenen Wetter….
Wie fang ich am besten an? Ok….ganz vorne. Andy hatte ein Alkoholverbot verhängt, was mich aber trotzdem nicht abhielt bis Sonntagmorgen auf die Pirsch zu gehen. Also wieder nur eine Hand voll schlaf abgesahnt und gegen halb 11 unsanft aus dem Schlaf gerissen worden.
Direkt gefrühstückt und das Auto gepackt. Dachbox drauf, alles eingepackt was ich für wichtig hielt. Noch war genügend Platz im Auto, da Andys Kram fehlte. Das Moped hatte ich bereits am Samstag auf’m Anhänger von Horst_C verzurrt und musste nur noch angedockt werden. Anschließend rollten die sechs Räder in Richtung Frankfurt. Viel zu spät natürlich, sodass ich die vereinbarte Uhrzeit niemals einhalten konnte. Egal, wir haben ja Zeit, schließlich können wir vor 22 Uhr eh nicht die Box beziehen. Dazu kam noch, dass mein Tank „rein theoretisch“ noch bis Bad Nauheim gereicht hätte aber ich ein stehenbleiben nicht riskieren wollte. Also nochmal eine Verzögerung.
Gegen 15 Uhr bin ich dann endlich beim Funkenmariechen eingetroffen, er war schon total aufgedreht…. (Andy du musst mal lernen Eiswürfel zu pinkeln ) Dabei konnte er noch gemütlich MotoGP schauen, was mir vergönnt war. Direkt angefangen die RR neben meiner Kuh zu verzurren. Nun begann der weitaus diffizilere Part. Wie verstaue ich das ganze Material vom Andy noch im Auto? …Satz Felgen…Bursig-Ständer…Klamotten… usw. Werkzeug hatten wir sicherlich auch doppelt dabei. Egal alles was rein passt, geht mit. Ich frag mich wie wir das letztes Jahr ohne Dachbox gemacht haben….
Nachdem alles drin war, gab es noch eine Stärkung bei Heidi und schon rollten die Räder gegen 16 Uhr. Nach knapp 3 Stunden kamen wir ohne größere Vorkommnisse (einmal ist der Turbo ausgefallen) in Malmedy an. Direkt ging es zum Bauernhof, wo wir übernachten und uns die Schlüssel sicherten, um nachts nicht vor verschlossener Tür zu stehen. Zudem haben wir die Uhrzeit für’s Frühstück ausgemacht. Bei halb 7 hat der gute Herr erst einmal geschluckt
Anschließend ging es weiter zum Treffpunkt am Hotel in Stavelot. Dort waren bereits viele bekannte Gesichter, als auch neue, schon fleißig am Schnitzel mit Pommes essen. Gegen 22 Uhr ging es Richtung Circuit. Und wieder war warten vorm Eingang angesagt – die letzten Trucks von der vorangegangen Veranstaltung verließen das Paddock. Endlich ging es voran und wir konnten die Boxen beziehen. Die Bayern Bruno, Haumi und Olli haben Andy und mir Asyl in Ihrer Box gewährt! Alles ausgeladen, Mopeds aufgebockt, die Reifenwärmer drauf geklatscht. Gegen 23 Uhr ging es zurück Richtung Bauernhof und direkt in die Falle. Nach dem Frühstück ging’s zurück zur Strecke bei frischen 6 Grad (2012 waren es ca. 3 Grad). Dort angekommen waren schon die Reifenwärmer an….Bäng…was für ein Service.
Kaum war die Fahrerbesprechung vorbei, dröhnten auch schon die Motoren. Startnummer sowie Transponder anbringen geschah auch noch zwischendrin.
Dann stand auch schon der erste Turn an – Streckenführung war bereits von 2012 eingebrannt. Alles noch ein wenig kalt und steif gewesen im ersten Turn, zudem hieß es „bloß nicht zu sehr pushen und die ersten beiden Turns sitzen bleiben“. Problematisch fand ich, dass viele mit Ihren Supersportlern auf den geraden am Kabel gezogen haben wie die Wilden aber vor den Kurven viel zu früh bremsten und die Mühle ums Eck getragen haben…. Ahhhrrr…. Wenn man auf eine Gruppe aufgelaufen ist, war es oft besser, einmal durch die Box zu fahren um wieder eine freie Strecke zu haben. Dann waren diese beiden Turns auch schon vorbei und das Grinsen unterm Helm war extrem breit! Zwischendurch 10L Super+ nachgefüllt und den Reifendruck abgesenkt, da die Temperaturen stiegen.
Das Wetter hielt, kein Regen in Sicht, dafür war der Wind aber noch recht frisch. Während der Mittagspause wurden die Gruppen neu gemischt anhand der gefahren Zeiten. Ich war mit meiner 130 PS starken Kuh ganz gut in der Gruppe C aufgehoben. Andy bekam ein upgrade verpasst, von D auf B, da er unter 3 Minuten fuhr.
Nach dem Mittag ging es direkt weiter. Die Runden liefen sehr gut. – Gruppeneinteilung war harmonischer! Naja es lief wie am Schnürchen. Bis ich in Runde vier der Meinung war nach der „Kemmel Straight“ (die lange gerade nach der Eau Rouge) beim anbremsen von ~230kmh/h (1000er habe hier 260-270 drauf) auf die Kurve 5 „Les Combes“ noch zwei Japaner überholen zu müssen und tief in die Kurve hinein bremste….zu viel für den K3… und die Kuh unromantisch übers Vorderrad abgelegte… ...den Lenker fest umklammernd und schön aufm den Zylinder und mit meiner Schulter, sowie Hüfte die Kuh zum stehen brachte. Direkt den Not-Aus betätigt und die Kuh wieder aufgestellt. Zum Streckenposten gezuckelt und Bestandsaufnahme gemacht. Der Ventildeckel war nicht durchgeschliffen. Peco-Sturzpads am Kardan (bereits mehrfach ausgetestet) und am Zylinder haben ihren Job hervorragend gemacht! Ein wenig Öl kam trotzdem irgendwo raus. Also langsam in die Box geeiert.
Das Bild habe ich nicht in SPA gemacht UND der Ventildeckel war schon angeschliffen (altlasten)
Dort angekommen stellte sich beim rausziehen des Zündkerzensteckers heraus, dass der Ventildeckel in dem Bereich gerissen war.
Für mich war vorerst der Tag und evtl. die ganze Veranstaltung gelaufen…
Uwe und „der Blinde“ empfahlen mir Kaltmetall. Da ich keinerlei Erfahrung damit hatte, war ich skeptisch ob das hält (unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten). Letzt endlich blieb auch nicht’s anderes übrig außer es zu versuchen.
Trotzdem wollte ich auf Nummer sicher gehen und habe in Aachen bei BMW angerufen, die hatten natürlich keinen Ventildeckel auf Lager . Also einen neuen schweine teuren mit Express bestellt für den nächsten Morgen, falls das geflickte nicht dicht sein sollte. Während der ganzen Aktion verpasste ich den vierten Turn. Dieser wurde aber aufgrund eines Unfalls nach wenigen Runden abgebrochen. Nachdem die Inkontinenz der Kuh beseitigt war und um 17.10 der letzte Turn anstand, versuchte ich mein Glück. Fuhr eine Runde und bog direkt wieder in die Boxengasse. Uwe warf ein Blick auf den Deckel und signalisierte mir, dass er dicht sei. Weiter ging es für zwei Runden und eine erneute Kontrolle durch Uwe lies jetzt keine Zweifel mehr offen – er hält. Also keine Gedanken daran verschwenden und wieder die Kuh antreiben.
Der erste Tag ließen wir dann gemütlich beim Grillen ausklingen! War wie immer wieder TOP organisiert!
Außer meinem Rutscher blieben zum Glück alle anderen unserer Truppe sitzen. Wie ich auf den Zeitenlisten feststellen konnte, bin ich im der Runde vor meinem Abflug eine 3:02.199 gefahren. Und das mit meinem "betagten 130PS" Boxer. Der Plan für den nächsten Tag stand fest, die 3 Minuten müssen fallen.